Montag, 26. September 2011

Fahranfänger: Zehn Tipps für eine günstige Kfz-Versicherung

Ein eigenes Auto bedeutet für viele den Schritt in die Unabhängigkeit - vor allem auf dem Land. Doch der Schritt in die eigene Mobilität ist teuer. Neben den Kosten für Fahrzeug und Sprit müssen Fahranfänger viel Geld für die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung ausgeben. Schuld ist die Einstufung in die Schadensfreiheitsklasse SF0 – dann verlangen die Versicherungen 240 Prozent des Grundtarifs: Statt 600 Euro kostet die Haftpflicht 1440 Euro im Jahr. Das muss nicht sein. So kommen Sie auch als Fahranfänger zu einer günstigen Kfz-Versicherung:

1. Führerschein sofort, Auto später

Einen Führerschein sollte man möglichst jung machen, auch wenn man gar keinen Wagen anschaffen will. Soll später doch eine Kfz-Versicherung abgeschlossen werden, gilt man nicht mehr als blutiger Anfänger. Wer den Führerschein länger als drei Jahre besitzt, erhält eine bessere Einstufung. Sie beträgt häufig nur 120 Prozent anstelle von 240 Prozent.

2. Prozente übertragen

Von Verwandten können sich Anfänger Schadenfreiheitsjahre bei der Kfz-Versicherung übertragen lassen. Der Verwandte verliert dann aber seine gute Einstufung. Dieser Weg lohnt sich also nur, wenn ein Familiemitglied den Wagen endgültig abmeldet. Typischerweise sind das Oma oder Opa. Die Rabattgutschrift ist allerdings limitiert, der Begünstigte kann nur die schadensfreien Jahre gutgeschrieben bekommen, in denen er auch hätte Auto fahren können, also einen Führerschein besessen hat. Eine 20-jährige kann also nicht Opas 30-Prozent-Klasse vollständig erben. Wirklich lohnend ist die Übertragung daher für ältere Anfänger, die sich viele schadensfreie Jahre gutschreiben lassen können. Die genauen Konditionen müssen mit der Versicherung ausgehandelt werden.

3. Anmeldung als "Zweitwagen"

Der neue Wagen kann von einem Elternteil als Zweitwagen angemeldet werden. Damit wird immer die Strafklasse für Anfänger umgangen. Bei einigen Versicherungen ist es sogar möglich, die Schadenfreiheitsklasse des Erstwagens auch für den Zweitwagen zu bekommen. Achten Sie aber darauf, dass der Anfänger den Zweitwagen fahren darf. Manche Versicherungen schließen unter 24-jährige als Fahrer aus, um Autofahrern eine günstige Versicherung für einen "echten" Zweitwagen anbieten zu können. Prüfen Sie auch, ob die Versicherung die Schadenfreiheitsklassen der Verträge verbindet. Sollte der Anfänger dann einen Unfall bauen, werden bei diesem Modell beide Policen hochgestuft. So einen Vertrag sollte man nicht abschließen. Der Zweitwagen kann übrigens auch bei einer anderen Gesellschaft als das erste Fahrzeug versichert werden.

4. Mit kleinen Maschinen anfangen

Anfänger werden mit hohen Prozenten bestraft. Bei einem kleinen Grundbetrag fällt das weniger ins Gewicht als bei einem hohen. Am billigsten können schwach motorisierte Motorräder bzw. Motorroller versichert werden. Sinnvoll ist das nur bei einer entsprechenden Fahrerlaubnis. Ohne Motorradführerschein bleiben die exotischeren Quads und Trikes, die auch mit dem Pkw-Führerschein gefahren werden dürfen. Für eine 10 PS-Maschine kostet die Kfz-Haftpflicht etwa 150 Euro im Jahr. Hinzugewonnene Rabattstufen können bei einem späteren Wechsel in eine Kfz-Versicherung übernommen werden.

5. Günstige Autos billig versichern

Bei einem günstigen Gebrauchten kann bei der Kfz-versicherung auf Vollkasko und Teilkasko verzichtet werden. Wenn das Fahrzeug nur noch einen Wert von 1200 Euro hat, lohnt es sich nicht, es gegen Schäden zu versichern. Das Diebstahlrisiko dürfte ebenfalls gering sein. Der Verzicht auf diese Versicherungen reduziert den Versicherungsbeitrag gewaltig. Die Schadenfreiheitsrabatte werden auch auf die Vollkaskoversicherung angewandt, eine Einstufung zu 240 Prozent ist also sehr teurer.

6. Mit einem Oma-Auto anfangen

Sportliche Kleinwagen – "Rennsemmel" genannt – sind bei Versicherungen unbeliebt, weil ihre Fahrer besonders viele Unfälle verursachen. Hier kommt es nicht auf die reine Leistung an - sie bleibt meist weit hinter der eines Mittelklassewagens zurück - sondern auf das Image. Diese Fahrzeuge sollten Fahranfänger meiden. Eine bessere Einstufung in der sogenannten Typklasse bekommen meist die Lieblinge von Rentnern. Dazu gehören die A-Klasse von Mercedes und der Golf Plus von Volkswagen.

7. Fahrsicherheitstraining und begleitetes Fahren

Die Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings verbessert bei einigen Versicherungen die Einstufung der Fahranfänger, gleiches gilt für die Teilnahme am "begleiteten Fahren ab 17".

8. Der einfache Weg ist die Familienversicherung

Ein Motorrad im Keller, Zweitwagen und Rabattübertragungen - diese Methoden sind vielen zu umständlich. Der gerade Weg für eine günstige Anfängerversicherung führt über eine Familienversicherung. Einige Versicherungen bieten günstige Konditionen an, wenn mehrere Fahrzeuge einer Familie bei ihnen angemeldet werden. Die speziellen Strafzuschläge für Anfänger entfallen dann meist. Einstufungen zu 120 oder 100 Prozent sind problemlos möglich. Hat die Familie bereits mehrere Wagen mit guter Einstufung versichert, sind beim ADAC etwa sogar Sondereinstufungen von 85 oder 70 Prozent (SF2, SF3) möglich.

9. Keine Unfälle verursachen

Fahranfänger werden schlecht eingestuft, weil sie viele Unfälle verursachen. Das sollte eine Mahnung sein, möglichst umsichtig und unfallfrei zu fahren. Ganz egal, wie geschickt man beim Abschluss der Versicherung vorgeht, nach einem oder gar mehreren Unfällen wird man empfindlich hoch eingestuft. Bleibt man hingegen unfallfrei, reduzieren sich die Beiträge für die Kfz-Versicherung gerade in den ersten Jahren besonders stark.

10. Euro entscheiden, nicht Prozente

Die Preisunterscheide zwischen den Kfz-Versicherungen sind sehr groß, lassen Sie sich daher nicht allein von Prozenten blenden: Eine teure Versicherung bleibt teuer, auch wenn Sie mit guten Prozenten einsteigen. Ein Versicherungsvergleich zeigt die günstigsten Angebote. Ein Fahranfänger mit einem älteren Auto kann sich auch günstige Versicherungen ansehen, die wenig mehr als die gesetzlichen Standards bieten. Bei einem geringen Wert des Fahrzeugs kann man auf Leistungen verzichten, die bei einem Neuwagen sinnvoll sind.

Smartphone stellt Sitzposition ein

Demnächst helfen Handys auch beim Sitzen. Zumindest im Auto. Mithilfe eines Smartphones wird der Sitz automatisch richtig eingestellt. Ein ausgeklügeltes neues Konzept für die richtige Sitzeinstellung hat der Zulieferer Faurecia auf der IAA vorgestellt. SmartFit, das per Smartphone aktivierbare Sitzverstellsystem, greift zur korrekten Sitzeinstellung auf anthropomorphe Daten zurück und stellt die Sitzposition automatisch richtig ein. Dazu ist es anfangs notwendig, dass SmartFit jeden Fahrzeuginsassen durch ein Menü lotst, mit dem ein digitales Modell des Körpers erstellt wird. Diese Daten werden mit dem Datensatz über ergonomische Eigenschaften des menschlichen Körpers abgeglichen, um die optimale Einstellung zu errechnen. Per Funk geht die so definierte Sitzhaltung zum Smartphone und dann zum Sitz, der sich automatisch einstellt. Wechseln die Insassen, ändert sich die Sitzeinstellung erneut. Voraussetzung ist allein, dass das Smartphone präsent ist. Und über den unmittelbaren Komfortgewinn hinaus müssen sich Fahrer und Beifahrer nicht mehr durch eine Flut von Bedienelementen zur Sitzeinstellung arbeiten. Faurecia will das System spätestens 2015 auf den Markt bringen und rechnet mit großem Interesse für SmartFit.

IAA 2011: Neuer Besucherrekord nach Krisenjahr 2009

Mit einem Besucherplus ist am Sonntag (25.9.) die 64. Internationale Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt zu Ende gegangen. An den zehn Messetagen wurden insgesamt 928.000 Besucher gezählt, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte.
Das waren rund zehn Prozent mehr als im Krisenjahr 2009. Am Wochenende sei das Interesse noch einmal gestiegen, erklärte der Verband. Vor vier Jahren waren aber noch fast eine Million Gäste zur IAA gekommen.

Auto-Faszination ungebrochen

VDA-Präsident Matthias Wissmann wertete das Besucherplus als Zeichen, "dass die Faszination des Autos für viele Menschen ungebrochen ist". Auf der IAA hatten mehr als 1.000 Aussteller aus 32 Ländern ihre Weltneuheiten gezeigt. Die belegte Ausstellungsfläche lag mit etwa 235.000 Quadratmetern um 40.000 Quadratmeter über dem Wert von 2009. IAA-Schwerpunkt waren unter dem Motto "Zukunft serienmäßig" neue Technologien von Hybrid- bis zu Elektroautos.


Donnerstag, 22. September 2011

VW Golf Plus 1.6 TDI Blue Motion Technology - Hochdach-Golf mit Spar-Diesel

Elf Zentimeter mehr für rund 1.700 Euro? Wer den VW Golf Plus auf sein Hochdach reduziert, übersieht ein paar praktische Höhepunkte. Fahrbericht des kleinen Turbodiesels. Finden Sie nicht auch, dass sich VW Golf Plus nach Randgruppe anhört? So wie 65 Plus. Dabei wäre die Assoziation mit "15 Prozent mehr Inhalt" passender. Denn bei genauer Betrachtung bietet der VW Golf Plus mehr als nur ein erhöhtes Dach.

VW Golf Plus mit mehr Laderaum und besserer Übersicht

Die Türausschnitte des Plus sind zwar nicht größer als bei einem normalen VW Golf, dank der um acht Zentimeter höher angebrachten Vordersitze steigt man aber deutlich bequemer ein und aus und freut sich über eine bessere Übersicht im Cockpit. Wer in zweiter Reihe reist, kann die Rücksitzbank in der Länge verschieben - so gibt‘s entweder viel Platz für die Knie oder fürs Gepäck. Noch mehr Ladeglück beschert eine nach vorn umklappbare Beifahrerlehne für 170 Euro. Außerdem ist die Ladekante etwas niedriger als beim normalen VW Golf, und der Kofferraum fällt bis zu 145 Liter größer aus.
Und wo ist der Haken? Auf dem Weg zum Getränkemarkt und zum Kindergeburtstag ist alles prima. Nur wer den VW Golf Plus sportlich um die Ecken huschen lässt, bemerkt seinen erhöhten Schwerpunkt. Der Wagen wirkt im Vergleich zum flacheren Golf etwas schwerfällig und neigt sich leicht zur Seite. Wirklich störend ist das jedoch nicht.

Blue-Motion-Sparpaket ist günstig zu haben

Der von uns gefahrene 1,6-Liter-TDI mit 105 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment ist keine schlechte Wahl: Nach einer kleinen Anfahrschwäche zieht er munter los, ist ausreichend flott im Durchzug und bleibt auch bei höheren Touren verhältnismäßig leise. Lange Autobahnreisen würde ein Sechsgang-Schaltgetriebe perfekt abrunden, das es aber nur für den 140-PS-Selbstzünder gibt. Einzige Alternative: das empfehlenswerte Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe für stolze 2.175 Euro Aufpreis.
Das Blue-Motion-Sparpaket kostet hingegen nur 400 Euro extra und soll den Durst von 4,8 auf 4,3 Liter senken. Möglich machen das ein teilweise verkleideter Unterboden, ein geschlossener Kühlergrill, Leichtlaufreifen, eine längere Getriebeübersetzung in den oberen Gängen und ein Start-Stopp-System. Letzteres schaltet den Motor in Fahrpausen ab - vorausgesetzt, die Batterie hat genug Strom, um die elektrischen Verbraucher zu unterhalten. Das fällt dem Akku an heißen Tagen schwer, denn wenn die Klimaanlage stark zu kühlen hat, bleibt der Benziner an. Schade, denn ansonsten funktioniert das System tadellos.

VW Up - Mini-Auto mit Maxi-Platz zum Mini-Preis

Mit dem VW Up wollen die Wolfsburger das Kleinwagensegment revolutionieren. Seine Premiere wird der Mini-VW auf der IAA in Frankfurt feiern. In den deutschen Handel soll der VW Up ab Dezember zum Einstiegspreis von 9.850 Euro kommen. Den Begriff Kleinwagen nimmt VW sehr ernst, misst der neue VW Up doch nur 3,54 Meter in der Länge und unterbietet den derzeit kürzesten VW, den Fox, um rund 28 Zentimeter. Bei der Breite liegen beide mit 1,64 Meter gleichauf. In der Höhe misst der VW Up 1,48 Meter.




VW Up mit Platz für vier

Um trotz kleiner Grundfläche ein Maximum an Innenraum zu bieten, wurde der Radstand auf 2,42 Meter gestreckt, entsprechend knapp fallen die Überhänge des VW Up an Front und Heck aus. Dafür soll der VW Up im Innenraum auch vier Erwachsene durchaus menschenwürdig befördern können. Zudem finden 251 Liter Gepäck ihren Platz unter der steil abfallenden Heckklappe. Wird mehr Stauraum benötigt, so kann die Rückbank umgelegt werden, woraufhin der Laderaum bis zu 951 Liter aufnehmen kann. Beim Design blieb der VW Up den bereits bekannten Studien treu. Die viereckige Box trägt eine steil ansteigende Motorhaube, darunter das typische, grinsende Up-Gesicht.

Neue Dreizylinder im VW Up

Unter der kurzen Motorhaube drängt sich weit vorne und quer angeordnet eine neue Generation von Dreizylindermotoren. Die anfänglich verfolgte Antriebsvariante mit Heckmotor und Hinterradantrieb wurde aus Package-gründen wieder verworfen. Die Benziner mit einem Liter Hubraum leisten 60 und 75 PS. Verbandelt mit allerlei Features aus dem Bluemotion-Baukasten und serienmäßigem Start-Stopp-System sowie einem cW-Wert von 0,32 sollen die Durchschnittsverbräuche bei 4,2 respektive 4,3 Liter auf 100 Kilometer liegen. Als dritter Antrieb ist eine Erdgas-Variante mit 68 PS fest eingeplant. Dessen Verbrauch wird mit 3,2 kg/100 km (CO2: 86 g/km) angegeben, gekoppelt an ein Bluemotion-Paket soll der CO2-Ausstoß gar auf 79 g/km sinken. Und der angekündigte Elektroantrieb? Ja, der kommt auch, allerdings erst 2013.

Notbremsfunktion für den VW Up

Gleich zu haben ist dagegen die City-Notbremsfunktion im VW Up. Sie wird automatisch bei Geschwindigkeiten von unter 30 km/h aktiv und registriert per Lasersensor die Gefahr einer drohenden Kollision. Je nach Tempo und Situation kommt es zum automatischen Bremseinsatz. Besonderen Einsatz zeigte VW auch beim Innenraumkonzept des VW Up. Gibt sich die Armaturentafel mit den klassischen Rundinstrumenten und den mittig auf dem Armaturenbrett gebündelten Bedienelementen konventionell, so soll Infotainmentsystem neue Ansätze bieten. Gemeinsam mit Navigon entwickelt, wird das Mobilteil auf der Armaturentafel ins Bordsystem eingeklinkt. Vollständig vernetzt dient dessen Bildschirm nicht nur als Touchscreen, sondern auch als Anzeige für diverse Fahrzeuginformationen wie beispielsweise die Abstandsregelung der Parkpiepser. Spezielle Apps für den VW Up sollen das Funktionsspektrum des Infotainmentsystems bei Bedarf erweitern.

Noch keine Preise für den VW Up

Auf den Markt kommt der neue VW Up ab Dezember in den drei Ausstattungsvarianten Take Up, Move Up und High Up. Zudem sind zur Markteinführung die zwei edel ausgestatteten Sondermodelle Up black und Up white vorgesehen. Und was kostet der neue Kleinwagenspaß? Inklusive serienmäßigen ESP kann der VW Up ab dem 13. September zu einem Basispreis von 9.850 Euro bestellt werden.