Mittwoch, 16. September 2009

Incentives stützen europäischen Automarkt

Dank zahlreicher staatlicher Verkaufsförderprogramme hat sich der Anstieg der Autoverkäufe in Europa im Sommer fortgesetzt. Wie der Verband der Europäischen Autohersteller (ACEA) in Brüssel mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im August um drei Prozent auf 829.083. Bereits im Juli und Juni hatten die 27 Staaten der Europäischen Union (EU) sowie Island, Norwegen und die Schweiz Zuwächse um 2,8 bzw. 2,4 Prozent verzeichnet – nach zuvor vierzehn Rückgängen in Folge. Kumuliert liegen die Verkäufe mit rund 9,56 Millionen fabrikneuen Autos allerdings noch um 8,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Die Verkäufe in Westeuropa legten im August auf Jahressicht um 7,8 Prozent auf 770.468 Fahrzeuge zu. Das größte Wachstum wiesen dabei Länder mit einer Abwrackprämie aus. Nach Deutschland (plus 28,4 Prozent; wir berichteten) gab es die beträchtliche Zuwächse in Österreich (plus 22,6 Prozent), Italien (plus 8,5 Prozent), Frankreich (plus sieben Prozent) und Großbritannien (plus sechs Prozent). Der spanische Markt stabilisierte sich immerhin nach fünfzehn Rückgängen in Folge.

In den neuen EU-Ländern wurden dagegen 35,2 Prozent weniger Wagen auf die Straße gebracht an die Kundschaft gebracht. Insgesamt waren es 58.615 Zulassungen. Während in der Slowakei (plus 26,2 Prozent), Tschechischen Republik (plus 16,3 Prozent) und Polen (plus 3,1 Prozent) mehr Fahrzeuge verkauft wurden als vor einem Jahr, verbuchten etwa Ungarn (minus 68,4 Prozent) und Rumänien (minus 71,9 Prozent) kräftige Abschläge.

Daimler verliert ein Viertel

Von dem Prämien-getriebenen Wachstum profitieren aus deutscher Sicht lediglich die Volumenhersteller. Volkswagen kam im August konzernweit auf ein Plus von 4,1 Prozent, die Kernmarke sogar auf 13,4 Prozent. Die Wettbewerber Ford und Opel steigerten sich leicht um 3,3 bzw. 1,1 Prozent. Die Verkäufe bei der BMW AG gingen dagegen um 5,4 Prozent zurück, die von Audi um 12,6 Prozent. Böse erwischte es Daimler: Die Stuttgarter verkauften rund ein Viertel weniger Mercedes und Smart als im August 2008.

Gutes Verkaufsklima herrschte im August vor allem für die Produzenten von Kleinwagen. Die Nummer zwei in Europa, der PSA-Konzern, fuhr ein Plus von 12,6 Prozent ein. Fiat brachte neun Prozent mehr Autos an die Kunden. Renault verbuchte sieben Prozent mehr Neuzulassungen – der Erfolg wurde aber von der rumänischen Billigtochter Dacia getragen (plus 38,7 Prozent). Beachtliche Zuwächse wiesen auch Hyundai (plus 36,1 Prozent), Nissan (plus 46,5 Prozent) und Suzuki (plus 17,2 Prozent) aus. (rp)

Scharfer Gegenwind für Magna

Die angekündigte Schließung des Opel-Werks in Antwerpen stößt bei den Betriebsräten europaweit auf erbitterten Widerstand. "Wir werden gegen die Schließung kämpfen", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz am Dienstag auf der IAA in Frankfurt. Unterdessen drohen prominente Magna-Kunden wegen der geplanten Übernahme von Opel mit dem Abbruch der Geschäftsbeziehungen. Sowohl VW als auch BMW wollen ihre Zusammenarbeit überdenken.

"Wir haben es jetzt mit einem Fahrzeughersteller zu tun", sagte BMW-Finanzchef Friedrich Eichiner am Dienstag auf der IAA. "Wir hatten bisher eine sehr gute Zusammenarbeit mit Magna, aber da hat sich die Strategie geändert." Eichiner fügte hinzu: "Insofern müssen wir schon darüber nachdenken, welche Technologie wollen wir in die Hände eines Konkurrenten geben. Das muss jetzt sicher überdacht werden." Entschieden sei aber noch nichts. Magna produziert für BMW derzeit unter anderem den kleinen Geländewagen X3 und Komponenten.

Gegenwind kommt auch von Europas größtem Autobauer. VW-Chef Martin Winterkorn bekräftigte am Montagabend in Frankfurt, Volkswagen werde sein Geschäftsmodell mit Magna überprüfen: "Wo laufen wir Gefahr, dass wir bestimmte Informationen an die Konkurrenz geben?" VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch sagte: "Wir als Konzern mögen es nicht, wenn aus unseren Zulieferern unsere Konkurrenten werden." VW gehört zu den großen Kunden von Magna.

Hingegen hält der Daimler-Konzern an der Zusammenarbeit mit dem Zulieferer fest. Die Beziehung zu dem österreichisch-kanadischen Unternehmen werde nicht infrage gestellt, sagte Vorstandschef Dieter Zetsche. Er glaube, dass es auch nach der geplanten Übernahme von Opel eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Magna geben werde. Die beiden Unternehmen arbeiten bei der Mercedes-Benz G-Klasse zusammen.

Dementi von Magna-Europa-Chef Wolf

Magna-Europa-Chef Siegfried Wolf hatte zuvor bestritten, dass VW oder andere Kunden gedroht hätten, die Zusammenarbeit mit Magna zu beenden. Jeder Kunde werde es sich gut überlegen, bevor er auf die wettbewerbsfähigen Produkte verzichtet. "Magna hat bis heute keinen einzigen Auftrag in einem Schönheitswettbewerb gewonnen, sondern weil wir im Thema Qualität, Technologie und Preis wettbewerbsfähig sind." Außerdem werde Magna das Komponentengeschäft strikt vom Autogeschäft trennen. "Es wird keine organisatorischen oder personellen Überschneidungen geben", versprach Wolf.

Audi will 2009 an der Konkurrenz vorbeifahren

Die VW-Tochter Audi sieht sich in diesem Jahr auf gutem Weg, besser als die Konkurrenz abzuschneiden. "Wir werden 2009 mit einem sehr soliden Ergebnis abschließen", sagte Audi-Chef Rupert Stadler am Dienstag auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt. Die Anfang des Jahres abgegebene Absatzprognose von 900.000 Autos in diesem Jahr habe weiter Bestand. "Die packen wir." Damit würde Audi im Vergleich zum Vorjahr rund zehn Prozent weniger Fahrzeuge verkaufen. Der Gesamtmarkt dürfte den Schätzungen zufolge aber um 15 bis 20 Prozent zurückgehen.

Bislang ist der Absatz der Ingolstädter in diesem Jahr um 7,5 Prozent gesunken. Wegen des Auslaufens der Abwrackprämie in Deutschland könne das Ergebnis der ersten acht Monate aber nicht einfach für das zweite Halbjahr hochgerechnet werden, sagte Vertriebschef Peter Schwarzenbauer. Bis das Absatzniveau von 2008 mit einer Million Fahrzeuge wieder erreicht werde, würden noch zwei bis drei Jahre vergehen.

Im nächsten Jahr rechne man aber wieder mit einem leichten Wachstum. Dabei setzen die Ingolstädter vor allem auf den chinesischen Markt. In diesem Jahr werde dort der Absatz von knapp 120.000 auf über 130.000 Stück steigen. Mittelfristig wolle man die Wettbewerber dort überflügeln und 2015 zum weltgrößten Premiumanbieter aufsteigen. "Die Schlacht um die Premiumkrone wird in China entschieden", sagte Schwarzenbauer.

Aber auch der US-Markt müsse wieder anspringen, damit sich die Autobranche weltweit erhole. Auf dem größten Einzelmarkt der Welt verdient Audi derzeit aber kein Geld. "Wegen der Rahmenbedingungen in den letzten zwei Jahren ist es schwer in die schwarzen Zahlen zu fahren", sagte Finanzvorstand Axel Strotbek. Negativ wirkten sich vor allem Wechselkurseffekte aus. Audi hat Pläne für ein Werk in den USA zunächst auf Eis gelegt.

Stadler: Porsche kein neuer interner Konkurrent

Durch die Integration des Sportwagenbauers Porsche in den VW-Konzern sieht Stadler keinen neuen internen Konkurrenten. "Wir haben bisher mit Porsche super zusammengearbeitet und das bleibt dabei."

Beim Thema Elektroautos verhält sich Audi noch abwartend. "Wir werden uns da Stück für Stück ranrobben", sagte Stadler. "Das ist ein mühsamer Lernprozess." Mit dem erstmals auf der IAA präsentierten Audi R8 E-tron zeige man, wie sich Audi die Elektrifizierung des Antriebsstrangs vorstelle, sagte Stadler. Es sei aber noch unklar, wie sich die Technologie in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickele. Der Audi-Chef zeigte sich überzeugt, dass die neuen Antriebstechnologien zuerst bei teuren Autos eingeführt würden. (dpa)

Fast jeder vierte Haushalt ohne Auto

Wie das Bundesamt aus Anlass des Europäischen autofreien Tages am kommenden Dienstag weiter mitteilte, kommt fast jeder vierte Haushalt in Deutschland ohne Auto aus. Rund neun Millionen der 39 Millionen Haushalte und damit etwa 23 Prozent besitzen kein Auto. Noch 1963 war das Verhältnis zwischen Autobesitzern und Nichtbesitzern umgekehrt. Vor allem Einpersonenhaushalte kommen auch 46 Jahre später noch häufig ohne Wagen aus, nämlich 43 Prozent. Bei vier und mehr Menschen im Haushalt sinkt die Quote der Automuffel auf vier Prozent. (dpa)

Abwrackprämie macht Verkehr sicherer

Die Sachverständigenorganisation GTÜ wertet die Abwrackprämie als großen Erfolg für die Verkehrssicherheit und den Umweltschutz. Mit den rund zwei Millionen abgewrackten Altfahrzeugen seien auch knapp 4,5 Millionen Mängel in der Schrottpresse gelandet, sagte GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi am Dienstag in Frankfurt. Laut aktuellem GTÜ-Mängelindex waren die abgewrackten Pkw im Schnitt mehr als 14 Jahre alt.

Die Prüfingenieure gehen davon aus, dass durch den höheren Sicherheitsstandard der im Zuge der Prämie neu zugelassenen Fahrzeuge die Zahl der Unfälle und somit auch die der Verkehrsopfer weiter sinkt. Allein die Sicherheitsausstattung eines 14 Jahre alten Fahrzeugs sei mit der eines modernen Pkw nicht zu vergleichen, sagte di Biasi. "Damals hatte ein Antiblockiersystem oder ein Airbag noch Seltenheitswert."

Die moderne Motoren- und Abgastechnik in den geförderten Pkw senke zudem den Spritverbrauch und den Schadstoffausstoß deutlich, betonte di Biasi. Bei den zwei Millionen Neufahrzeugen lägen Verbrauch und CO2-Ausstoß um rund 20 Prozent niedriger als bei den abgewrackten Autos. Dies bedeute gut eine Million Tonnen weniger Kohlendioxid.

Keine Entwarnung gab die GTÜ bei den HU-Mängelzahlen. Im ersten Halbjahr 2009 habe mehr als die Hälfte der im Rahmen der Hauptuntersuchung durchleuchteten Pkw (52 Prozent) Mängel aufgewiesen, hieß es. Dies entspreche zwar einem Rückgang von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – bei 17,4 Prozent der Autos seien aber erhebliche Fehler bis hin zur Verkehrsunsicherheit festgestellt worden.

Elektrik-Mängel weiter an erster Stelle

Spitzenreiter in der GTÜ-Statistik des ersten Halbjahres bleibt über alle Altersklassen hinweg mit 24,3 Prozent (Vj. 23,5) die Mängelgruppe "Beleuchtung und Elektrik". Knapp jeder fünfte Pkw (18,1 Prozent) ist mit Bremsproblemen auf deutschen Straßen unterwegs; 17,3 Prozent belasten zu stark die Umwelt über Motorabgase, Ölverluste, und Lärmentwicklung. Probleme mit Achsen, Rädern und Reifen hatten im ersten Halbjahr 16,3 Prozent der untersuchten Fahrzeuge. Schlusslicht auf der Liste sind Mängel an Fahrgestell, Rahmen und Aufbau (11,1 Prozent).

Deutsche Autos holen bei Qualität auf

Nach Einschätzung der GTÜ hat sich die Qualität von Autos "Made in Germany" weiter verbessert. Während die Japaner nach wie vor die stabilsten Klein- Und Kompaktwagen bauten, konnten die deutschen Hersteller vor allem in der Oberklasse überzeugen, berichtete die Sachverständigenorganisation auf der Grundlage von 5,4 Millionen aktueller Hauptuntersuchungen.

Besonders erfolgreich war der Volkswagen-Konzern, dessen Spitzenmodell Phaeton erneut unangefochten die wenigsten Mängel in der Oberklasse auswies. Der VW Eos gewann die Wertung bei den Cabrios, während bei den Vans der Roomster der tschechischen Tochter Skoda die wenigsten Macken zeigte. In der Oberklasse folgten 7er-BMW und Audi A6 auf den Plätzen.

Die Japaner überzeugten mit dem Kleinwagen Nissan Note und dem Kompaktmodell Toyota Prius, die jeweils den ersten Rang in ihrer Klasse erreichten. Einen Qualitätssprung zeigte der VW Golf, der im Alter zwischen ein und drei Jahren auf dem zweiten Platz landete. Das Vorgängermodell Golf IV hatte bei früheren Auswertungen noch die rote Laterne inne. In der Mittelklasse überzeugte der Saab 9-3 knapp vor dem Vorjahressieger Jaguar X-Type. Als bester deutscher Hersteller in dieser Kategorie konnte sich Audi mit dem A4 auf dem sechsten Platz behaupten. (rp/dpa)

Freitag, 11. September 2009

NEUERÖFFNUNG

Sehr geehrte Kunden,

am 14.09.2009 eröffnen wir unsere neuen Geschäftsräume in der Aachener Strasse 155 in 52499 Baesweiler.

Wir würden uns freuen, Sie auch dort in Zukunft bei einer Tasse Kaffee begrüßen zu dürfen.

Ihr KFZVERMITTLUNG24 Team

Elektroautos stoßen auf große Akzeptanz

"Umweltbewusst", "innovativ" und "vernünftig" – mit diesen Attributen wird ein Elektroauto vom Endverbraucher am häufigsten versehen. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte repräsentative Umfrage des TÜV Süd und des Marktforschungsinstituts Technomar. Demnach bekunden 60 Prozent der befragten Autofahrer aktives Interesse am Thema E-Mobilität.

Der TÜV Süd hatte in Kooperation mit Technomar im Internet und an den eigenen Service-Centern 5.300 Autofahrer befragt. Rund die Hälfte davon bescheinigt sich einen guten Wissensstand über das Thema. 24 Prozent der Befragten stufen ihr Interesse an einem E-Mobil als hoch ein, 35 Prozent sprechen von mittlerem Interesse.

Als Gründe pro Elektroauto nannten die Befragten Umweltschutz, Abgas- und Lärmminderung und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Bei den Gegenargumenten am häufigsten aufgezählt: geringe Reichweite, lange Ladezeiten sowie der hohe Anschaffungspreis. "Wenn wir davon ausgehen, dass Umweltschutz als Entscheidungskriterium immer bedeutender wird, verheißt dies ein großes Potenzial für die E-Mobilität", kommentierte Horst Schneider, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV Süd Auto Service GmbH.

Am häufigsten kämen die E-Autos für Fahrten zur Arbeit zum Einsatz, relativ oft wären sie im Stadtverkehr unterwegs. Etwa die Hälfte derjenigen, die über einen Privatparkplatz verfügen, hat dort auch Stromanschluss. Eine große Mehrheit der Befragten würde übrigens in ein E-Taxi steigen. Sogar Dreiviertel der Befragten würden Stromer auf Kurzstrecken gerne einmal ausleihen.

"Grünes" Gewissen, wenn es nichts kostet

Auch die zum vierten Mal aufgelegte Aral-Studie "Trends beim Autokauf" (wir berichteten) belegte jüngst das Interesse der Autofahrer für alternative Antriebe. Laut Untersuchung trauen zwar die Verbraucher dem Elektroauto einen großen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen zu, die positive Grundeinstellung hat jedoch kaum Einfluss auf die konkrete Kaufentscheidung. Nur eine Minderheit von 36 Prozent könne sich überhaupt die Anschaffung eines Stromers vorstellen, so der Mineralölkonzern. Lediglich 38 Prozent seien generell bereit, einen Mehrpreis für alternative Antriebe zu zahlen. (ng/se)

Volkswagen will Vertriebsnetz optimieren

Volkswagen will sein Händlernetz in den kommenden Jahren verkleinern. Das Vertriebsnetz sei in Deutschland auf einen Gesamtmarkt von vier Millionen Fahrzeugen ausgelegt. "Diese Zahl werden wir in den nächsten Jahren aber nicht erreichen", sagte der Vertriebschef der Marke VW, Christian Klingler, dem "Handelsblatt" (Freitag).

Zuletzt hatten Konzernvertreter 2,7 bis 2,8 Millionen verkaufte Fahrzeuge als Absatzprognose für den gesamten deutschen Automarkt im Jahr 2010 genannt. VW wolle gemeinsam mit dem Handel Lösungen finden, um die Kapazität der Händlernetze Schritt für Schritt an das langfristige Volumen anzupassen, kündigte Klingler an. Der VW- und Audi-Händlerverband war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Im Oktober 2008 hatten Berichte über eine angebliche Neustrukturierung des VW-Vertriebsnetzes für Verunsicherung unter den Händlern gesorgt. Damals hatte der Händlerverband nach Gesprächen mit der VW-Vertriebsleitung in einem Schreiben an die Verbandsmitglieder klargestellt, dass die Meldungen über Netzbereinigungen und flächendeckende Kündigungen offensichtlich jeder Grundlagen entbehrten. Eine "kontinuierliche Anpassung des Netzes an die Veränderungen des Marktes und der Kundenerwartungen" sei jedoch notwendig, hieß es bereits damals. (dpa/se)

Montag, 7. September 2009

Umweltprämie macht ihrem Namen Ehre

Die Abwrackprämie bringt einer Studie zufolge mehr für die Umwelt als von Kritikern vermutet. Nach einer Erhebung des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) im Auftrag des Bundesumweltministeriums liegen der Spritverbrauch und der CO2-Ausstoß der knapp zwei Millionen geförderten Autos um rund 20 Prozent niedriger als bei den abgewrackten Autos. Bei den klassischen Luftschadstoffen seien es sogar teils bis zu 99 Prozent weniger, teilte das Ministerium am Samstag in Berlin mit. Eine Fortsetzung der Prämie schloss Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut aus: "Die Umweltprämie wird nicht verlängert", sagte sie dem "Münchner Merkur".

Die Prämie sei richtig gewesen, "um die Nachfrage in Deutschland zu stärken, als der Export total zusammenbrach", sagte Merkel der Zeitung. Die Lage habe sich aber gebessert. Im August gab die Prämie dem deutschen Automarkt laut Kraftfahrt-Bundesamt noch einmal einen kräftigen Schub. Der Bund hatte einen Fördertopf von fünf Milliarden Euro bereitgestellt. Autokäufer, die einen mindestens neun Jahre alten Wagen verschrottet und einen neuen gekauft hatten, erhielten eine Summe von 2.500 Euro. Experten warnten, nach dem Auslaufen der Prämie drohten der deutschen Autoindustrie ein Absatzeinbruch und Jobverluste.

Im Durchschnitt lag das Alter der verschrotteten Autos der Studie zufolge bei mehr als 14 Jahren. Der Ersatz durch neue Autos führe zu deutlich geringerem Schadstoffausstoß: Die Neufahrzeuge stoßen demnach im Schnitt 99 Prozent weniger Rußpartikel, 87 Prozent weniger Stickoxide und 74 Prozent weniger Kohlenmonoxid aus. Damit komme die gesamte deutsche Autoflotte auf einen Schlag auf fast ein Zehntel weniger Benzol, fünf Prozent weniger Stickoxide und vier Prozent weniger Partikel, sagte Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD). "Die Behauptung, die Prämie habe der Umwelt nichts gebracht oder ihre Umweltbilanz sei sogar negativ, ist sachlich falsch und durch unsere Studie glatt widerlegt."

Laut Studie gilt dies auch, wenn man den Energieaufwand und den CO2-Ausstoß bei der Herstellung und Entsorgung eines Autos mit berücksichtigt. Alte Autos würden zerlegt und die Einzelteile weitestgehend wiederverwertet. "Die Verwertungsquote liegt heute bei über 90 Prozent", heißt es in der Studie. Nur noch zehn bis 20 Prozent des Energieaufwandes und damit in etwa auch der CO2-Emission des gesamten Lebensweges eines Autos lägen in der Produktions- und Verwertungsphase. "Den Hauptteil verursacht die Nutzung des Fahrzeugs, vor allem der damit verbundene Verbrauch an Kraftstoffen", hieß es.

Die Neuwagenkäufer sind nach der Studie vielfach auf kleinere Wagen umgestiegen. Rund 85 Prozent der mit der Prämie gekauften Autos gehörten den kleineren Klassen an. "Diejenigen, die befürchtet haben, dass die Prämie zum Kauf von teuren Straßenkreuzern anreizt, haben das Portemonnaie der Menschen über- und ihr Umweltbewusstsein unterschätzt", sagte Gabriel.

Dagegen erneuerte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) seine Kritik: "Die fünf Milliarden Euro hätte man deutlich sinnvoller anlegen können", sagte der verkehrspolitische VCD-Sprecher Gerd Lottsiepen. "Es hätte eine Auto-Umweltprämie gezahlt werden müssen, die den Namen auch verdient – also an die Einhaltung von CO2-Grenzwerten gebunden ist." Auch eine Umweltprämie für Fahrräder wäre sinnvoll gewesen, außerdem hätten Gelder in den öffentlichen Nahverkehr fließen müssen. Laut VCD hätte mit der Prämie viel mehr für Umwelt und Konjunktur erreicht werden müssen. Vor allem ausländische Hersteller hätten profitiert.

"Dass im letzten Halbjahr Neuwagen sparsamer geworden sind, heißt leider nicht, dass die Autohersteller auf einmal auf umweltverträgliche Autos setzen", sagte der VCD-Bundesvorsitzende Michael Gehrmann. "Die Auto-Zeitschriften werben vor der IAA schon wieder für deutsche Spritsaurier. Da ist vom Umdenken noch wenig zu sehen." Laut VCD ist es auch zu früh, den CO2-Rückgang zu bejubeln – die Nachfrage nach kleinen Autos sei nun erschöpft. (dpa)

Mittwoch, 2. September 2009

Abwrackprämie ist Geschichte

Der staatliche Fördertopf für die Abwrackprämie für Altautos ist leer. Knapp acht Monate nach Einführung der Prämie im Rahmen des staatlichen Konjunkturpakets ist die Summe von fünf Milliarden Euro verbraucht, sagte ein Sprecher des zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) am Mittwoch. Punkt 10.14 Uhr sei der letzte noch mögliche Antrag eingegangen. Von dem Programm haben knapp zwei Millionen Autokäufer profitiert. Die Summe von 2.500 Euro bekamen Kunden, die ein mindestens neun Jahre altes Auto verschrottet und dafür ein neues gekauft oder geleast hatten.

"Es stehen leider keine Mittel für die Umweltprämie mehr zur Verfügung. Das Online-Portal für die Reservierung ist geschlossen", ist auf der BAFA-Internetseite zu lesen. Beim Endspurt war die Zahl der Antragsteller rasant nach oben geschnellt, allein am Vortag wurden rund 30.000 Anträge gestellt – normalerweise waren es 9.000 pro Tag.

Hoffnungen, doch noch den Bonus zu erhalten, können sich allerdings 15.000 weitere Autokäufer machen. Das BAFA richtet eine Warteliste für Käufer ein, die zunächst leer ausgegangen sind und nachträglich noch Geld erhalten könnten. Die freiwerdenden Mittel werden in der Reihenfolge der gestellten Anträge ausgezahlt. Die Autokäufer kommen dann zum Zug, wenn das Amt Anträge anderer Autofahrer wegen formaler Mängel ablehnt (wir berichteten).

Prämie als Exportschlager

Im Januar hatte die Bundesregierung die Prämie im Kampf gegen die Rezession beschlossen. Ökonomen werten die Maßnahme als großen Erfolg. Die Abwrackprämie sorgte in den vergangenen Monaten für einen Ansturm bei den Autohändlern und half dem privaten Konsum kräftig auf die Beine. Die Prämie ließ die Zahl der Neuzulassungen in den ersten acht Monaten um knapp 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hochschnellen. Auch im Ausland fand die Abwrack- oder Umweltprämie Nachahmer.

Branchenkenner warnen nach dem Auslaufen der Prämie vor einem massiven Absatzeinbruch und als Folge vor einer Pleitewelle. Im kommenden Jahr könnte die Zahl der Neuzulassungen um bis zu eine Million Fahrzeuge zurückgehen. Dann erwarten Experten nur noch einen Absatz von rund 2,8 Millionen Autos. Trotz immer wiederkehrender Forderungen lehnt die Bundesregierung eine Verlängerung der Prämie ab. (dpa/rp)

Dienstag, 1. September 2009

Fördermittel für die Umweltprämie in absehbarer Zeit ausgeschöpft

Die Umweltprämie hat sich als wirksames Instrument des Konjunkturpaketes der Bundesregierung erwiesen. Sie hat den außergewöhnlichen Absatzeinbruch in der Automobilindustrie kurzfristig abgefedert.

Das Förderprogramm ist zeitlich begrenzt und die Fördersumme auf maximal 5 Milliarden Euro festgelegt. Mit dieser Summe können knapp 2 Millionen Anträge bewilligt werden.

Diese Gesamtfördersumme wird in absehbarer Zeit ausgeschöpft sein. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wird für alle noch nicht abschließend entschiedenen Streitfälle eine ausreichende Reserve bilden.

Interessierte Antragstellerinnen und Antragsteller können sich weiterhin auf den Internetseiten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de) über die Zahl der Anträge informieren, die noch entgegengenommen werden können.

Sobald das Budget ausgeschöpft ist, können zunächst keine Anträge mehr gestellt werden. Die Online-Maske wird daher vorübergehend nicht mehr erreichbar sein. Dieser Zeitpunkt wird in einer Pressemitteilung veröffentlicht.

Anschließend richtet das BAFA eine Warteliste für 15.000 weitere Antragsteller ein, so dass nachträglich freiwerdende Mittel in der Reihenfolge des Antragseingangs im Rahmen der Gesamtfördersumme gegebenenfalls noch zugeteilt werden können.

Diese Antragsteller erhalten eine elektronische Eingangsbestätigung mit dem Hinweis, dass zur Zeit keine Haushaltsmittel mehr zur Verfügung stehen und ein Reservierungsbescheid nur erteilt werden kann, wenn nachträglich Mittel wieder freiwerden (z. B. durch Ablehnungen bereits gestellter Anträge). Sollten nachträglich keine Mittel mehr freiwerden, erhalten die Antragsteller einen Ablehnungsbescheid.

Die elektronische Eingangsbestätigung stellt keine Zusage der Reservierung dar, sondern dient nur als Information für den Antragsteller, dass der Antrag eingegangen ist.

Die Nummern der elektronischen Eingangsbestätigung sind nicht fortlaufend nummeriert und geben daher keinen Rückschluss auf den Platz in der Warteliste.

Die Antragstellung für die Reservierung einer Umweltprämie ist ausschließlich über das unter www.ump.bafa.de zur Verfügung stehende Online-Formular möglich. Anträge, die unter Verwendung anderer Formulare gestellt werden, können nicht bearbeitet werden und werden daher an die Antragsteller zurückgeschickt.