Donnerstag, 30. Oktober 2008

Saubere Neuwagen zwei Jahre steuerfrei

Zur Ankurbelung des schleppenden Autogeschäfts sollen Käufer von Neuwagen vorübergehend von der Kraftfahrzeug-Steuer befreit werden. Nach Plänen der Bundesregierung soll für schadstoffarme Pkw die Kfz-Steuer bis zu zwei Jahre erlassen werden. Für alle anderen Neuwagen – unabhängig von Hubraum und Umweltverträglichkeit – soll die Ausnahme ein Jahr lang gelten. Die Autokäufer würden so um bis zu 1,5 Milliarden Euro entlastet. Von 2011 an soll die Kfz-Besteuerung dann aber vom Hubraum auf den Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) umgestellt werden, wie es am Donnerstag im Bundesfinanzministerium in Berlin weiter hieß.

Einen entsprechenden Vorschlag will Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) dem Kabinett am Mittwoch unterbreiten. Davor muss er sich noch mit den Ländern über den Ausgleich der Steuerausfälle von bis zu 1,5 Milliarden Euro verständigen. Umweltverbände, die Grünen und der ADAC kritisierten die Pläne: Spritfresser würden begünstigt, was den Klimaschutzplänen der Koalition widerspreche. In der Autoindustrie, die rasch Klarheit bei der Kfz-Steuer sowie massive Staatshilfen forderte, wurden die Pläne dagegen begrüßt.

Die befristete Befreiung von der Kfz-Steuer ist Teil der von der Bundesregierung geplanten Konjunkturhilfen. Dazu gehören Investitionshilfen für Gebäudesanierung und Verkehr sowie verbesserte Steuer-Abschreibungen für Firmenanlagen und die höhere Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen in Privathaushalten. Die Autohersteller kämpfen mit einem massiven Nachfrageeinbruch. In zahlreichen Werken sind Produktionsstopps angekündigt.

Pläne nur ein Zwischenschritt – Entscheidung noch nicht gefallen

Wenn das schwarz-rote Kabinett am Mittwoch (5. November) den befristeten Steuererlass beschließen sollte, würde er unmittelbar nach der Entscheidung gelten, höchstens aber bis Ende 2010. Erfolgt der Kauf eines Neuwagen später, fällt der Steuererlass geringer aus. Damit soll der Autokauf beschleunigt werden. Den Plänen zufolge sollen Neuwagen der Schadstoffklassen Euro 5 und 6 für bis zu zwei Jahre keine Steuern zahlen müssen. Käufer von Autos der Abgasnorm Euro 4 erhalten ein Jahr lang Steuerfreiheit.

Die jetzigen Pläne sind vorrangig als Konjunkturspritze für die Autoindustrie gedacht. Sie sollen das eigentliche Ziel – die Umstellung der Kfz-Steuer auf den Schadstoffausstoß – nicht aufheben. Damit will die Regierung Anreize zum Kauf schadstoffarmer Autos schaffen. Dazu muss sie sich mit den Ländern über eine Übertragung der Kfz-Steuer an den Bund und einen Finanzausgleich verständigen.

Steinbrücks Sprecher Torsten Albig sagte, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Mit den Ländern, die die Kfz-Steuer verwalten und die Einnahmen daraus erhalten, würden noch Gespräche geführt. Mehrere Ländervertreter signalisierten Zustimmung für die Pläne bei entsprechender Kompensation, es wurde aber auch Kritik laut.

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Mittwoch, 29. Oktober 2008

BVfK Pressemeldung: Autokrise als Chance zur überfälligen Neustrukturierung

Die weltweite Finanzkrise ist nach Auffassung des BVfK nicht die Ursache für die Autokrise, sondern lediglich Auslöser für eine längst fällige Neustrukturierung der Branche.
„Bereits vor 20 Jahren war die deutsche Kfz-Branche sanierungsreif, nur Mauerfall und der anschließende Aufschwung in Osteuropa haben Hersteller und Handel vorübergehend vor harten Einschnitten bewahrt“ stellt BVfK-Vorstand Ansgar Klein fest.

Vor diesem Hintergrund erfährt die gesamte deutsche Kfz-Branche nun anlässlich der weltweiten Wirtschaftskrise lediglich die über zwei Jahrzehnte verzögerte Neustrukturierung.
Daraus folgt: Wenn auch die Fließbänder vorübergehend stillstehen, Zulieferer und klassische Autohändler schließen müssen: Das ist nicht der Anfang der Krise, sondern die verspätet zur Realität gewordene Talsohle.
Daher werden die Preise auch nicht ins uferlose fallen. Wo keine Marge mehr ist, kann nichts mehr reduziert werden, stellt der BVfK fest. Daher werden wir nun diejenige Phase erleben, die zur Bereinigung des Marktes führt. Sprich: Überflüssiger Vertriebsballast wird über Bord geworfen, schlanke Aldi-Strukturen werden nun auch Einzug in Deutschlands bedeutendste Branche halten.
Chrom und Glas sind passé – Kompetenz und Seriosität sind gefragt.
Dies muss kein Widerspruch sein, doch wird man diese bisher als zwanghaft geglaubte Verbindung der Vergangenheit zurechnen müssen.

Zusammengefasst ergibt sich:
Die Dumpingpreis-Talsohle ist erreicht. Die Autopreise werden nicht weiter merklich sinken. Die Luft aus den Preisen ist raus.
Der Neuwagenabsatz in Deutschland wird sich auf ein Volumen von 2 bis 2,5 Millionen einpendeln. Das entspricht dem tatsächlichen Bedarf über den hinaus die meisten Hersteller seit Jahren produzieren.
Es wird zu einer umfangreichen Umstellung aller Beteiligten der Autobranche kommen, bei der es viele Opfer geben wird. Man wird sich auf die Wirklichkeit einstellen müssen, vor der man seit 20 Jahren immer wieder durch vorübergehende, eher zufällige Einflüsse die Augen verschließen und sich retten konnte.
Deutsche und europäische Hersteller werden die Gelegenheit nutzten, sich mit einem Befreiungsschlag vom Kapitalmarkt regierten Absatzdruck, wie auch einer großen Zahl von Arbeitsplätzen dauerhaft zu lösen und dann Produktionsmengen planen, welche der Nachfragesituation entsprechen. Gleichzeitig werden sie das Sterben ihrer Vertragshändler als kostengünstige Gelegenheit zur längst geplanten Bereinigung bzw. Verringerung ihrer Vertriebsnetze nutzen.

Dieser Bereinigungsprozess erfährt jetzt durch die weltweite Krise eine besondere Dynamik. Am Ende wird der innovative, seriöse Kfz-Handel in Kürze wieder wirtschaftlich solide Zeiten erleben – jedoch auf deutlich niedrigerem Umsatzniveau.
Dauerhaft niedrigere Preise: Verbraucher werden sich freuen, dass überflüssige Vertriebskosten, die den Autopreis unnötig verteuern, der Vergangenheit angehören werden.
Deutsche und europäische Autos sind Weltspitze und werden es bleiben. Die Probleme entstehen auch durch inkompetenten Populismus von Politikern, die Hybridautos in den Himmel loben, ohne deren tatsächliche Auswirkung auf die Umwelt, wie auch ihre Bezahlbarkeit überprüft zu haben. Deutsche Auto-Ingenieure verfügen über das nötige Know-How, zukünftig Autos zu bauen, die der Markt braucht: Ökologische, technische und ökonomische Spitzenklasse. Man muss sie nur lassen – die Krise wird dabei helfen.

Die Politik versagt als Architekt planbarer Rahmenbedingungen. Ob Kfz-Steuerwirrwar, unsinnige Umweltplaketten oder eine von keinem gewünschte Informationsflut über Verbrauchs- und Emissionsangaben, die zudem eher unzutreffend sind. Die Politik liefert nicht die dringend notwendigen klaren Ansagen und verwirrt stattdessen die potentiellen Verbraucher.
Die Ankündigung oder Durchführung von Subventionen richtet ebenfalls eher Schaden an. Der Kunde zögert weiter in der trügerischen Hoffung, demnächst Autos zum halben Preis zu bekommen. Deutschlands Kfz-Branche benötigt Konjunkturspritzen ebenso wenig, wie Gabriels Viagra-Sprüche und Ratlosigkeit bei der Gestaltung von Rahmenbedingungen. Der Autofahrer ist Zahlmeister der Nation. Statt Subventionen fordert der BVfK eine generelle Absenkung aller Kfz-relevanten Steuern.

Zwangspause: BMW stoppt Produktion auch in bayerischen Werken

BMW unterbricht angesichts der Absatzflaute seine Produktion in der kommenden Woche in seinen bayerischen Werken München, Regensburg und Dingolfing. Von dem fünftägigen Produktionsstopp im Freistaat seien fast 40.000 Beschäftigte betroffen, sagte ein BMW-Sprecher am Dienstag in München. In Leipzig stehen die Bänder bereits seit Montag still, dort soll der Produktionsstopp bis diesen Donnerstag dauern. Durch die Zwangspausen in den Werken will BMW die Produktion in diesem Jahr um 25.000 Fahrzeuge zurückfahren und damit auf die sinkende Nachfrage reagieren.

Auch im Berliner BMW-Werk ruht noch bis diesen Freitag die Produktion. Grund für die seit langem geplante Unterbrechung von insgesamt zwölf Tagen seien Umbauten für künftige Produkte, hieß es bei dem Unternehmen. Da die Nachfrage nach Motorrädern üblicherweise im zweiten Halbjahr schwächer ist, sei die Produktionspause in diese Zeit gelegt worden. In dem Werk in Spandau mit rund 2.100 Beschäftigten werden vor allem Motorräder gebaut, aber auch Teile für die Autoproduktion, u.a. Bremsscheiben. (dpa)

Montag, 27. Oktober 2008

Porsche will VW beherrschen

Auf dem Weg zur Mehrheitsübernahme von Volkswagen hat Porsche seinen Anteil am Wolfsburger Autobauer auf 42,6 Prozent aufgestockt. Dieser Anteil sei am Ende der vergangenen Woche erreicht worden, teilte der Sportwagenbauer am Sonntag in Stuttgart mit. Darüber hinaus halte das Unternehmen zusätzlich 31,5 Prozent in Form von Optionen zur Kurssicherung. Dies ergebe in der Summe einen Anteil von 74,1 Prozent. Sofern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmten, solle der Anteil an VW im kommenden Jahr auf 75 Prozent aufgestockt werden, hieß es in der Mitteilung. Damit solle der Weg für einen Beherrschungsvertrag frei gemacht werden.

Die Porsche-Ankündigung befeuerte den Dauerkonflikt zwischen VW-Belegschaft und dem Großaktionär, der bisher 35 Prozent an VW gehalten hatte. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh lehnt einen "Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag" strikt ab. "Für die mehr als 360.000 Beschäftigten von Volkswagen wäre es eine Katastrophe, wenn Manager, die Arbeitnehmerrechte mit Füßen treten, in diesem Unternehmen das Sagen bekämen", erklärte Osterloh am Sonntag. "Und wir sehen nicht, dass Porsche bereit ist, sich seiner sozialen Verantwortung für die Beschäftigten bei Volkswagen zu stellen."

Knackpunkt im Streit ist das umstrittene VW-Gesetz. Nach einem "Spiegel"-Bericht startet die EU-Kommission vermutlich in der nächsten Woche einen weiteren Anlauf, das Gesetz zu kippen. Berlin habe dann eine letzte Chance, die Brüsseler mit neuen Argumenten umzustimmen. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sieht jedoch keine Chance mehr auf eine außergerichtliche Einigung. Er sagte: "Ich erwarte, dass der Europäische Gerichtshof erneut entscheiden muss."

Die EU-Wettbewerbshüter stoßen sich an der Regelung, wonach Niedersachsen auch im neuen VW-Gesetz mit gut 20 Prozent VW-Stimmrechtsanteil sein Vetorecht in der Hauptversammlung behält. Im Aktienrecht üblich sind 25 Prozent. VW-Großaktionär Porsche dringt darauf, das Schutzgesetz abzuschaffen und die Sperrminorität auf 25 Prozent zu erhöhen.

Wolfgang Porsche attackiert Merkel

Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche sagte laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) vor Mitarbeitern in Stuttgart-Zuffenhausen: "Für uns ist nicht nachvollziehbar, dass für Volkswagen weitreichendere Regeln gelten sollen als für andere Unternehmen. Es gibt ja auch kein BMW-Gesetz, kein Daimler-Gesetz und im übrigen auch kein Porsche-Gesetz." Der Chef des Porsche-Clans attackierte in der Rede laut "FAS" auch erstmals öffentlich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Ihr Auftritt auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg habe "nicht zur Versachlichung der Diskussion" beigetragen, sagte Porsche. Die Kanzlerin hatte sich dort vor einem Monat erneut für das VW-Gesetz und die umstrittene 20-Prozent-Sperrminorität stark gemacht (wir berichteten).

Sollte der EuGH auch das novellierte Gesetz kippen, wären für die Bundesregierung hohe Strafzahlungen die Folge. In Brüssel geht man laut "Spiegel" mittlerweile davon aus, dass die Kanzlerin keinen Widerstand mehr leistet. So habe Angela Merkel beim Gipfeltreffen Mitte Oktober in Paris zwar EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso auf das Verfahren angesprochen. Sie habe ihn aber lediglich darum gebeten, die für den 16. Oktober terminierte Kommissionsentscheidung zu verschieben. Das Thema kollidiere sonst mit dem EU-Gipfel und der Suche nach einem gemeinsamen Weg aus der globalen Finanzkrise. (dpa)

Sonntag, 26. Oktober 2008

Die Reaktionen deutscher Autobauer

Die Autobauer reagieren vorwiegend mit Produktionskürzungen und Stellenabbau auf die Talfahrt der Automobilmärkte, die durch die Finanzkrise noch verstärkt wird. Im Einzelnen ist bislang folgendes zu den deutschen Herstellern bekannt:

BMW: Nach einer Gewinnwarnung Anfang August hatte BMW angekündigt, 40.000 eigentlich für die USA vorgesehene Fahrzeuge in andere Länder umzuleiten oder gar nicht erst zu produzieren. Geplant ist, 15.000 bis 20.000 Fahrzeuge umzuleiten und 20.000 bis 25.000 Autos nicht zu bauen. Der Münchner Autobauer plant daher für Anfang November Produktionsstopps in mehreren Werken, etwa in Leipzig, Landshut und Dingolfing. BMW-Chef Norbert Reithofer hatte sich vor kurzem auf der Automesse in Paris weitere Produktionskürzungen vorbehalten, um auf eine weiter sinkende Nachfrage reagieren zu können.

DAIMLER: Daimler hatte nach einer ersten Gewinnwarnung im Sommer angekündigt, bis zum Jahresende 45.000 Autos weniger zu bauen als zunächst geplant. Betroffen sind alle deutschen Werke sowie der US- Standort Tuscaloosa. Derzeit werden flexible Arbeitszeitmodelle genutzt und zum Beispiel auf Arbeitszeitkonten angesammelte Stunden abgebaut. Betriebsratschef Erich Klemm befürchtet bei anhaltend schwachen Fahrzeugverkäufen sogar noch weitere Produktionskürzungen. Die Konsequenz könnte seiner Ansicht nach ein Personalabbau im nächsten Jahr sein. Vor einigen Tagen beschloss Daimler außerdem, die Produktion der Lkw-Marke Sterling Trucks einzustellen - zwei Werke in den USA und Kanada werden deshalb geschlossen, 3500 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

OPEL: Die Opel-Werke sind wegen sinkender Nachfrage von Produktionsstopps betroffen. In Deutschland wurde am 20. Oktober die Produktion im Werk Bochum bereits zum zweiten Mal seit Ende September für zwei Wochen gestoppt. In Eisenach ruht die Arbeit bereits eine Woche und soll ebenfalls bis Monatsende ausgesetzt werden, teilte Opel am Montag in Rüsselsheim mit. Auch die europäischen Werke in Antwerpen (Belgien) und Ellesmere Port (Großbritannien) sind für zwei Wochen geschlossen worden. Nach Angaben des Bochumer Betriebsrats wird erwogen, in den letzten beiden Novemberwochen in allen europäischen Werken die Fertigung ruhen zu lassen. Dazu heißt es offiziell, noch nichts sei entschieden.

FORD: Der Autobauer Ford entlässt angesichts der europaweiten Absatzflaute an seinem Standort in Saarlouis 204 Zeitarbeiter zwei Monate früher als geplant. Die zum Jahresende befristeten Verträge seien zum 31. Oktober gekündigt worden. Wegen ausbleibender Aufträge aus den USA will Ford seine Produktion in Köln zurückschrauben. Ab November werde in einigen Bereichen der Motorenfertigung für fünf Wochen auf Kurzarbeit umgestellt. Von den insgesamt 17 300 Beschäftigten am Standort Köln seien 820 betroffen. Die Fahrzeug- Produktion und andere Fertigungsbereiche seien nicht beeinträchtigt.

VW: Bei Europas größten Autohersteller heißt es, die Leistung werde laufend an den aktuellen Bedarf angepasst. Die Konzerntöchter Seat und Skoda hatten angekündigt, weniger Autos zu bauen. Am VW-Standort Bratislava, wo der Touareg, der Porsche Cayenne und der Audi Q7 montiert werden, soll für ein Drittel der Mitarbeiter die Arbeitszeit reduziert werden.

PORSCHE: In den Hauptmärkten Deutschland und USA sinkt der Absatz. Die Werke sind nach Angaben des Herstellers aber weiter ausgelastet, die Produktion wurde noch nicht zurückgeschraubt. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hatte beim Autosalon in Paris aber die unklaren Perspektiven betont: "Wir fahren auf Sicht." (dpa) Copyright © 1998 - 2008 AUTOHAUS online

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Golf VI setzt sich an die Spitze

Der VW Golf VI hat im EuroNCAP-Crashtest fünf Sterne und damit die Bestplatzierung in seiner Klasse erreicht. Laut einer Mitteilung des ADAC erhielt der kompakte Wolfsburger für den Insassenschutz insgesamt 36 von 37 Punkten. Im Gesamtergebnis verbesserte sich der neue Golf somit um drei Punkte gegenüber dem Vorgängermodell.

Die Fahrgastzelle zeige bei einem Aufprall mit 64 km/h keinerlei Deformationen, heißt es in einer Mitteilung. Der Überlebensraum für den Fahrer bleibe vollständig erhalten. Im Frontal- und Seitencrash sowie beim Pfahlaufprall überzeugte der Golf die Prüfer ebenfalls. Zur guten Bewertung trugen auch die Gurtwarner auf den beiden Vordersitzen bei.

Bei der Sicherheit für Kinder besteht für die NCAP-Tester allerdings Optimierungspotenzial: Trotz voller Punktzahl kritisierten sie die Einbau- und Sicherheitshinweise für die Kindersitze. So seien die Warnhinweise für die Benutzung rückwärts gerichteter Kindersitze auf dem Beifahrersitz seien nicht verständlich genug. Insgesamt bekam der Wagen in dieser Wertung vier Sterne.

In der Kategorie Fußgängerschutz schnitt der neue Golf ebenfalls besser ab als die fünfte Generation. Mit 22 von 36 Punkten sei er in die Gruppe der Pkw mit dem besten Fußgängerschutz aufgestiegen, so der ADAC. Das Fahrzeug erreichte hier drei von vier möglichen Sternen. (tk) Copyright © 1998 - 2008 AUTOHAUS online

Dienstag, 21. Oktober 2008

Opel und Ford produzieren weniger

Die Opel-Werke sind erneut wegen sinkender Nachfrage von Produktionsstopps betroffen. In Deutschland wurde am Montag die Produktion im Werk Bochum bereits zum zweiten Mal seit Ende September für zwei Wochen gestoppt. In Eisenach ruht die Arbeit bereits eine Woche und soll ebenfalls bis Monatsende ausgesetzt werden, teilte Opel am Montag in Rüsselsheim mit. Auch die europäischen Werke in Antwerpen (Belgien) und Ellesmere Port (Großbritannien) sind für zwei Wochen geschlossen worden.

Seit vergangener Woche sind zudem 550 von 2.400 Beschäftigten im Werk Kaiserslautern, die Bochum und Eisenach zuliefern, betroffen. Im Werk Bochum sollen zudem die einwöchigen Weihnachtsferien auf zwei Wochen ausgedehnt werden und schon am 16. Dezember beginnen. In Rüsselsheim, wo der neue Insignia produziert wird, werde normal gearbeitet, sagte ein Sprecher.

In Luton (Großbritannien), Gliwice (Polen), Trollhättan und Saragossa (Spanien) sind Produktionsstopps für die kommende Woche geplant, in Saragossa teilweise schon sofort. Die Maßnahmen sollen über Arbeitszeitkonten abgerechnet werden.

Kurzarbeit in Köln

Wegen ausbleibender Aufträge in den USA will der Konkurrent Ford seine Produktion in Köln zurückschrauben. Ab November werde in einigen Bereichen der Motorenfertigung für fünf Wochen auf Kurzarbeit umgestellt, teilte Ford am Montag mit. Von den insgesamt 17.300 Beschäftigten am Standort Köln seien aber nur 820 betroffen. Die Fahrzeugproduktion und die anderen Fertigungsbereiche seien nicht beeinträchtigt.

Eine Entscheidung über die generelle Zukunft des Motorenwerks in Köln wird bis Jahresende erwartet. Ford hatte angekündigt, die Fertigung von Sechs-Zylinder-Motoren in Köln einzustellen. Ob stattdessen die Produktion von Drei-Zylinder-Motoren an das rheinische Werk geht, ist noch unklar. Im Gespräch ist auch ein Standort in Rumänien. Im Kölner Werk stehen rund 720 Arbeitsplätze auf der Kippe, wenn die Motorenproduktion ganz eingestellt werden sollte. Bis 2011 darf es einem Standortsicherungsvertrag zufolge allerdings nicht zu Entlassungen kommen. Über die Einführung der Kurzarbeit hatte als erstes der Kölner «Express» berichtet. (dpa)

Donnerstag, 16. Oktober 2008

VW erhöht Preise für bestimmte Modelle

Volkswagen hebt zum 6. November die unverbindlichen Preisempfehlungen für den Kleinwagen Polo um durchschnittlich 0,6 Prozent an. Golf Plus, Passat Limousine und Passat Variant werden um durchschnittlich 0,95 Prozent teurer. Auch werde die Mehrausstattung Winterstahlräder preislich angepasst, teilte der Wolfsburger Autobauer ohne Angabe von Gründen mit. Das Unternehmen wies darauf hin, dass die Anhebung deutlich unter der allgemeinen Preissteigerungsrate in Deutschland von 2,9 Prozent im September liege. (rp)

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Vorhang auf für den neuen Mazda3


Mazda treibt die Modernisierung seiner Modellpalette voran und enthüllt auf der diesjährigen Auto Show in Los Angeles (19. bis 30. November) die zweite Mazda3-Generation. Auf der US-Messe präsentiert der japanische Hersteller die besonders für den amerikanischen Markt wichtige Stufenheck-Version als Zwei- und 2,5-Liter-Benziner erstmals der Öffentlichkeit. Leistungs- und Verbrauchsdaten wurden noch nicht veröffentlicht. Die fünftürige Schrägheck-Limousine soll den Angaben zufolge auf der Bologna Auto Show Anfang Dezember vorgestellt werden.

Die Mazda-Ingenieure haben den kompakten Bestseller nach fünf Jahren komplett erneuert und seinen Look den beiden bereits überarbeiteten Modellen Mazda6 und MX-5 angeglichen: Der Kühlergrill wich einem Kühlerschlitz, und der untere Lufteinlass erhielt eine neue fünfeckige Form. Überdies wurden links und rechts zwei angedeutete Lufteinlässe mit integrierten Nebelscheinwerfern platziert. Außerdem sind die Scheinwerfer schmaler, und auch die neue Form des Kofferraumdeckels wirkt dynamischer.
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(Foto: Mazda)

VW konzentriert Kräfte für Tiguan-Produktion

Volkswagen schichtet die Produktion bei seiner Tochter Auto 5000 um. Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte am Donnerstag, die Produktion bei der Auto 5000 laufe nach wie vor auf hohem Niveau. Dass dort nun nachfragebedingt die Produktion des Familienvans Touran zurückgenommen werde, hänge ursächlich mit der gleichzeitigen Steigerung der Produktion des kleinen Geländewagens Tiguan zusammen.

Dieser sei auf dem Markt äußerst erfolgreich. Mit der Umschichtung der "hochflexiblen Produktion" bei der Auto 5000 komme VW den Kunden entgegen. Zugleich wies der Sprecher einen Bericht der "Wolfsburger Nachrichten" zurück, nach dem statt der ursprünglich geplanten 156.000 Einheiten vom Touran in diesem Jahr nur noch 138.000 Autos gebaut werden sollen. Diese Zahlen seien nicht richtig.

Das Tarif-Modell Auto 5000 war im Jahr 2001 als Projekt zur Einstellung von Langzeitarbeitslosen vereinbart worden. Die Mitarbeiter sind im Vergleich zum Haustarif schlechter gestellt.

Osterloh sieht Gefahren

Unterdessen warnte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh vor den Folgen der Finanzmarktkrise für Volkswagen. Osterloh sagte der "Bild"-Zeitung (Donnerstag), zwar stehe VW besser da als andere. "Aber wenn sich die äußeren Umstände so weiterentwickeln, werden auch wir nicht völlig ungeschoren davon kommen."

Der hohe Ölpreis, die hohen Stahlpreise, die CO2-Debatte und die Verunsicherung durch die Bankenkrise führten jedoch zu einer Kaufzurückhaltung. "Langfristig werden wir damit Probleme bekommen", sagte Osterloh. "Das ist klar. Es geht jetzt darum, wen erwischt es nicht ganz so stark." Die Politik sei in der Pflicht, die Industrie in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Er sprach sich zudem dafür aus, dass Vorstände auch mit ihrem Privatvermögen haften sollen, wenn sie maßgebliche Fehlentscheidungen für ihr Unternehmen getroffen hätten. (dpa)